Zurzeit hält sich Robert Saunders in Berlin auf und hat einen prall gefüllten Kalender mit Coaching-Terminen für Geschäftsleute aus ganz Deutschland. Wenn ein Präsenztreffen für Süddeutsche oder Rheinländer zu aufwendig ist, wird flexibel auf Telefonkonferenz umgeschaltet.
Bis vor eineinhalb Jahren war mir der Zugang zu christlichen Unternehmern weitestgehend verschlossen. So nutzte ich die geschäftlichen Vorbilder des säkularen Umfeldes und extrahierte christliche Handlungsweisen aus dem eigenen Bibelstudium. Dennoch hätte ich gerne Vorbilder aus dem christlichen Umfeld gehabt, die sich in Krisen bewährt, bei Null angefangen und allgemein einen guten Ruf als ehrbare Kaufleute erworben haben.
Erst bei der intensiveren Begegnung mit Unternehmern aus dem Umfeld der FBG erschlossen sich ganz neue Horizonte in Bezug auf "Kingdom Companies" und den Austausch innerhalb einer homogenen Gruppe aus dem Berufsleben. Ähnliche Herausforderungen und Erfahrungen ermöglichten einen Dialog, der auf der gleichen Verständnisebene abläuft, die übliche Neidkultur weitestgehend ausklammert und Hilfe bis in Beschaffungs- und Finanzbereiche anbietet.
Die FBG ist es auch, die regelmäßig kostenlose Coachings mit Robert Saunders anbietet. Robert Saunders hat in seinen siebzig Lebensjahren mehrere Firmen geleitet, Unternehmen aufgebaut, Weihnachtsanhänger verkauft und viel Zeit in sämtlichen Teilen der Welt verbracht. Er war und ist Investmentbanker und ein Christ, der Freude daran hat, anderen Geschäftsleuten mit Rat und Seelsorge zur Seite zu stehen.
Die Gespräche laufen sehr unterschiedlich ab. Man trifft sich beim Lunch, beim Dinner, nach dem Frühstück, beim Tee, bei Mineralwasser, in Hausschuhen, am Telefon oder im Massagesessel. Robert Saunders ist sehr flexibel und stellt sich auf jeden der Gesprächspartner individuell ein. Es gibt normale Unterhaltungen, klare Frage-Antwort-Szenarien und gemeinsame Gebete. Je nachdem, wie sich das Gespräch entwickelt und was der Banker empfindet, dass von Jesus her gerade dran ist.
Viele dieser Meetings enden in klassischer Seelsorge, thematisieren die vielen Facetten von Misserfolg und familiärem Background oder hinterfragen die aktuelle Geschäftsstrategie.
Heute saß ich mit ihm auf einer Couch in Nikolassee und ließ ihn auf meine aktuellen Fragen zur unternehmerischen Ausrichtung schauen. Ich hatte eine Prophetie dabei, die uns als Familie vor eineinhalb Jahren zugesprochen wurde und in vielen Punkten bereits eingetroffen war. Von kompetenter Stelle ließ ich bestimmte geschäftliche Entscheidungswege validieren und war erleichtert, dass die gemachten Fehler letztlich in einen Optimierungsprozess eingemündet waren.
Vieles war für Robert Saunders nachvollziehbar. Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge oder Mitarbeiterprofile mussten nicht weiter erläutert werden. Kurze Schlagworte reichten aus, um auf der gleichen Verständnisebene effektiv das Gespräch fortzusetzen. Er stellte herausfordernde Fragen und gab mit eindringlichem Blick Handlungsempfehlungen. Wenn er nicht sicher war, ob ich den finalen Punkt verstanden hatte, ließ er es noch einmal von Joe Hartung (FBG) erklären. Wenn wir beide falsch lagen, erklärte er seine Gedanken noch einmal mit anderen Worten. Wir kommunizierten auf Englisch.
Am Ende zeigte er sich zuversichtlich, dass die neue Richtung Erfolg versprechend sei. Ich solle lediglich nicht zu viel Zeit mit Nachdenken verbringen, da mir das wertvolle Lebenszeit raube, die ich besser in die Entwicklung des Unternehmens stecken könne.
Nach zwei Stunden meldete sich der Kalender. Es stand ein Telefontermin an und danach Lunch mit einem Hamburger. Mit Hamburger ist in diesem Fall ein Norddeutscher gemeint und nicht das mögliche Angebot auf der Speisekarte.
Greift man das Bild des Dreibeinhockers von #MDGC16 auf, stellen die Coachings mit Robert Saunders eine praktische Umsetzung dar. Christen im Beruf brauchen geistliche und seelsorgerliche Unterstützung, um das Reich Gottes außerhalb der Gemeinde bauen zu können.