Sonntag, 12. Januar 2020

Gemeinde auf dem Weg in Berlin-Tegel

Einen Sonntagsgottesdienst hatten wir bei der Gemeinde auf dem Weg in Tegel bisher noch nicht besucht. Deshalb waren wir gespannt, was uns erwartet. Diesmal waren meine Frau und mein Sohn dabei.



Die Gemeinde auf dem Weg liegt so gar nicht auf dem Weg. Dennoch haben wir uns auf den Weg gemacht, einen Gottesdienst der Gemeinde auf dem Weg zu besuchen. Zweimal 25 Kilometer quer durch die Stadt haben wir dabei zurückgelegt. Über den Berliner Ring hätten wir auch fahren können. Zeitlich wäre das wohl identisch gewesen. Allerdings hätten wir doppelt so viele Kilometer ins Fahrtenbuch eintragen müssen.

Zehn vor zehn rollten wir auf den Parkplatz. Wir wurden eingewiesen. Bemerkenswert viele Besucher strömten in den großen Flachbau. Die vielen Leute verteilten sich im Haus. Einige gaben im Untergeschoss ihre Kinder ab. Andere gingen direkt in den großen Saal. Der große Saal ist wirklich sehr groß. Er schluckte so viele Gäste, dass er letztlich nur zur Hälfte gefüllt war - wenn überhaupt. Man hatte in der Gemeinde auf dem Weg sicher schon bessere Zeiten erlebt.

Über eine riesige Leinwand flimmerte ein Countdown, der eine sportliche Anfangszeit vorgab. Kein Vergleich zum entspannten Gottesdienstbeginn in den Hipster-Gemeinden von Mitte und Prenzlauer Berg. Dafür waren wir hier in einer etablierten Gemeinde und - in Tegel. Die Altersstruktur war gut durchmischt und es gab sogar jede Menge Jugendliche.

Die erste Stunde war von Lobpreis und Ansagen geprägt. Gegen elf begann die Predigt. Diese dauerte nur 25 Minuten. Die finale Aussage war, dass die Herrlichkeit von Jesus in uns ist und lediglich aktiviert werden müsse. Zur Aktivierung konnte man nach vorne gehen und für sich beten lassen. Um das Aktivierungsgebet für die Entfaltung der Herrlichkeit Jesu zu untermalen, wurde der Keyboarder gebeten, salbungsvolle Klänge anzustimmen.

Die Kollekte wurde übrigens auch an der Bühne eingesammelt. Nach zwei Stunden war der Gottesdienst zu Ende. Kinder wurden aus dem Untergeschoss abgeholt und der Cafébereich füllte sich. Wir begaben uns zügig auf den Parkplatz und fuhren durch die City zurück. Dabei kamen wir an diversen Gemeinden vorbei, die zwar nicht auf dem Weg waren, dafür aber auf dem Weg lagen.