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Sonntag, 17. Januar 2016

Allianzgebetswoche "Willkommen zu Hause"

Die Evangelische Allianz ist ein Zusammenschluss von Christen, die Jesus als verbindlich für ihre Lebensgestaltung ansehen. Dazu gehören Einzelpersonen, Kirchen, Gemeinden und christliche Werke. Die Allianz-Gebetswoche findet jährlich im Januar statt.



Wo der Laie an Versicherungen denkt, klingt beim langjährigen Gemeindemitglied eine iterative Januarveranstaltung an. Die Evangelische Allianz verbindet Christen sämtlicher Denominationen, die ihren Glauben an Jesus Christus verbindlich leben. Diese Allianz konzentriert sich auf die gemeinsamen Schnittmengen des christlichen Glaubens und lässt Spaltungsthemen außen vor. Eine Bewegung mit geistlichem Potenzial.

Der Abschlussgottesdienst der diesjährigen Allianzgebetswoche zum Thema "Willkommen zu Hause" fand heute bei der EFG-Tempelhof statt, die sich selbst gerne als First Baptist Church Berlin bezeichnet.

Am Vormittag hatten wir die Heilsarmee im benachbarten Friedenau besucht, waren dann am Winterfeldplatz (Schöneberg) beim Araber eingekehrt, hatten dort sehr viele alte Bekannte aus der Lukas-Gemeinde getroffen und waren dann sehr zeitig bei den Baptisten in Tempelhof erschienen. Letzteres war sehr praktisch wegen der Parkplätze. Nach einer Tasse Kaffee entschieden wir uns für einen ausgedehnten Spaziergang durch den Kiez von Alt-Tempelhof. Wir waren beeindruckt von der Vielfalt der Baustile. Die 1960er-Jahre in Verkörperung einer Feuerwehrwache, die 1970er in sämtlichen Straßenzügen mit Wohnblöcken und das 19. Jahrhundert mit reich verzierten Reihenhausvillen. Vor uns ein Wald aus filigran mit Schnee benetzten Ästen. Schade, kein Fotoapparat dabei. Handys wurden gezückt. Klick - und schon hatte das Kind am Ast gewackelt und einen Schneefall provoziert. Ein Park mit rodelnden Kindern wurde sichtbar. Einfach schön. Erinnerungen an den Central Park in NYC wurden wach.

Kurz vor Beginn des Abschlussgottesdienstes trafen wir wieder an der Gemeinde ein. Wieder gab es Kaffee und jede Menge bekannter Gesichter: Heilsarmee, Internetmission, Kaleb, Baptisten, Kingsley Arthur, Evelyn Werther und Allianz-Vertreter, um nur einige zu nennen.

Laut Programm sollten diverse Lieder vom Tonträger kommen. Der Tonträger war ein Chor, der aus drei Männern und viel mehr Frauen bestand und mit Cajon, Klavier und Querflöte begleitet wurde. Ab und zu spielte auch ein Posaunenchor. Es wurden einige Projekte vorgestellt und immer wieder in kleinen Gruppen gebetet. Die Gruppen blieben relativ statisch zusammen, da die Stuhlreihen fixiert waren.

Allianz-Chef Hartmut Steeb predigte über Lebensversicherungen. So ähnlich - er predigte über Lukas 15, 31-32. Sein Fokus lag auf der Freude über Menschen, die frisch den Weg zu Jesus gefunden haben. Bekehrungen seien Anlass für Freudenfeste. Das deckte sich in etwa mit dem Bekehrungserlebnis, das wir heute früh vor dem Gottesdienst bei der Heilsarmee gehört hatten. Als gewandter Redner hielt Hartmut Steeb das Plenum mit Witz und Intelligenz bei der Stange. "Nur noch der Beter" könne bestimmte Umstände verändern, mahnte er zum intensiven Gebet. Das wurde anschließend wieder aufgegriffen als es um verschiedene Themen wie auch die Regional- und Bundespolitik ging.

Nach Kollekte, Instrumentalmusik, einigen Liedern, Vater Unser und Segen gab es weitere Gelegenheit zum Austausch innerhalb der Evangelischen Allianz. Drei von unseren Leuten wollten die beiden heutigen Gottesdienste noch ergänzen. Sie fuhren anschließend zur Öffnung der "Heiligen Pforte" im Erzbistum Berlin durch den katholischen Erzbischof Koch.

Sonntag, 10. Januar 2016

EFG Marzahn - Baptisten

Die EFG Marzahn ist eine Gemeinde, die im Zuge des Neubauprogramms der 1980er Jahre entstanden war. Die wenigen Gemeindemitglieder engagieren sich im sozialen Bereich und haben einen gehobenen Altersdurchschnitt. Gäste werden freundlich aufgenommen.



In unmittelbarer Nachbarschaft des optisch markanten Buddharama-Vereins und eines Flüchtlingsheimes liegt das Grundstück der EFG Berlin-Marzahn. Die Gründung dieser Baptistengemeinde geht auf die 1980er Jahre zurück und sollte damals geistliche Akzente im Neubaugebiet Marzahn setzen. Wir besuchten die Gemeinde damals gerne als Jugendchor.

Inzwischen liegt der Hauptfokus der Gemeinde auf der Betreuung von Flüchtlingen und man engagiert sich sehr stark im Rahmen der auf dieses Thema bezogenen Montagsgebete. Deshalb waren wir gespannt auf die inhaltlichen Schwerpunkte von Gottesdienst und Predigt.

Im Rahmen des Einleitungstextes wurde in die Gemeinde gefragt, wer sich denn noch an seinen Taufgeburtstag erinnern könne. Die Gedanken ratterten: 28 Jahre. Das war aber nicht der Predigttext, sondern die Einleitung zum ersten Sonntag nach Epiphanias, dem Sonntag der mit "Taufe des Herrn" überschrieben ist. In der Predigt ging es um Römer 12. Laut Bibeltext sollen wir uns als lebendige Opfer für Gott zur Verfügung stellen, uns durch Gott verändern lassen und innerhalb der Gemeinde den Platz einnehmen, den wir gemäß Begabung am besten ausfüllen können. Das oben erwähnte Thema Flüchtlinge kam auch gelegentlich in der Predigt vor.

"Mal sehen, ob der Organist heute Lust hat", warf Prediger und Gemeindeleiter Alfred Kunz in den Raum, holte sein Smartphone hervor und strich einige Male über das Display. Die Orgel erklang. So konnte die Gemeinde mitsingen.

Heute waren wir zu zehnt - inklusive Prediger. Der Altersdurchschnitt muss bei 65 gelegen haben und ich fragte mich die ganze Zeit, wie sich die Gemeinde ihre Zukunft vorstelle. Laut Alfred Kunz sei es der Wille Gottes, hier treu am Platz zu bleiben und Ökumene zu leben. Er schwärmte sehr von den guten Beziehungen der Gemeinden Marzahns - egal welcher Konfession man angehöre. In den Räumen der EFG-Marzahn trifft sich zeitversetzt auch eine russisch sprachige Gemeinde.

Sonntag, 18. Oktober 2015

EFG Kreuzberg - Baptisten Bergmannstraße

Die Baptisten in der Bergmannstraße fallen durch einen äußerst herzlichen Umgang mit Gästen auf. Die Predigt ist erfrischend und Gottesdienstbesucher aus sämtlichen Altersgruppen und ethnischen Hintergründen sind vertreten.



Die Baptistengemeinde in der Bergmannstraße war uns mehrfach empfohlen worden. Da wir am Nachmittag zu einem Verwandtenbesuch in Potsdam verabredet waren, holten wir auf dem Weg meine baptistische Mutter ab und fuhren nach Kreuzberg.

Wir waren recht pünktlich und wurden gleich am Eingang äußerst herzlich begrüßt. Auf dem Weg zur Sitzreihe im Mittelfeld sprachen uns mehrere Gemeindemitglieder an und interessierten sich für unsere Zugehörigkeit und unser Wohlergehen. Auch Pastor Matthias Linke kam vorbei und begrüßte uns sehr herzlich. Ein gelungener Start in den folgenden Gottesdienst.

Der Gottesdienst begann um 11:00 Uhr mit einer ausgedehnten Anbetungszeit, unterbrochen von einer Begrüßung aller Gäste mit Bitte um ein kurzes Grußwort. Nach einer Stunde war nicht ganz klar, ob nach der längeren Lesung der Lobpreisleiterin noch eine Predigt folgen werde. Doch, die Predigt folgte noch und war sehr erfrischend. Es folgten dann jedoch noch weitere Ansagen, ein längeres Statement zu einer Geldsammlung und mehrere Lieder. Wir saßen auf Kohlen. Nach zwei Stunden neigte sich der Gottesdienst seinem Ende entgegen.

Auch beim Hinausgehen wurden wir mehrfach freundlich angesprochen, so dass uns die Termineinhaltung in Potsdam wirklich schwer fiel. Letztlich rissen wir uns los, holten noch schnell ein paar Sandwiches aus einem nahe gelegenen Bäcker und trafen dann tatsächlich noch pünktlich bei unserer nächsten Verabredung ein.

Sonntag, 9. August 2015

Baptisten in Neukölln - Rixdorf

Die EFG Neukölln befindet sich in guter Nachbarschaft mit einer reichhaltigen christlichen Geschichte. So oft wie hier hatten wir selten den Namen Jesus in einer Predigt gehört. Die Gemeindemitglieder gehen sehr freundlich und umsichtig auf Gäste zu. Auch wenn es heute durch die Sommerferien recht leer war, ist doch zu erahnen, dass hier sämtliche Altersgruppen vertreten sind.



Ein sonniger Tag und ausreichend Parkplätze um das Gemeindehaus der Baptisten in Neukölln, Hertzbergstraße 4. Diesmal waren wir wieder zu siebent unterwegs.

Bereits an der Eingangstür wurden wir freudig und herzlich begrüßt. "Das ist der Kollege, der mich damals zum Glauben geführt hat", rief meine damalige Kollegin Birgit in den Saal. In den Nachtschichten lasen wir damals das Matthäus-Evangelium durch und mittwochs setzten wir uns regelmäßig zur ökumenischen Mittagsandacht in den benachbarten Französischen Dom. Das waren noch Zeiten...

Heute jedenfalls trafen wir uns in Neukölln wieder. Uns wurde ein Bildband zur Geschichte der Gemeinde gereicht. Darin entdeckte ich weitere Bekannte aus der gemeindlichen Vergangenheit. Urlaubsbedingt machte unsere Präsenz etwa 20% der heutigen Gottesdienstbesucher aus. Die Orgel spielte, alte und neuere Gemeindelieder wurden angestimmt, Grußworte wurden übermittelt und auch wir wurden um einen offiziellen Gruß gebeten. Wir dankten kurz und gaben das Wort zurück.

Pastor Reiner Atts war gerade aus seinem wohlverdienten Urlaub zurück gekehrt und entfaltete voller Elan seine Predigt. Gefühlte 100 Mal kam darin das Wort "Jesus" vor. Jesus, Jesus, Jesus. So oft hatte ich diesen Namen schon lange nicht mehr in Predigten gehört.

Auch nach dem Gottesdienst kamen einige Gemeindeleute auf uns zu - ehrliches Interesse. Das tat uns allen sehr gut. Als wir aus der Tür traten, schien immer noch die Sonne. Deshalb entschieden wir uns für einen kleinen Spaziergang durch Rixdorf. 1737 wurde Rixdorf gegründet, nachdem König Friedrich Wilhelm I Glaubensflüchtlinge aus Böhmen aufgenommen hatte. In der benachbarten Karl-Marx-Straße oder der Sonnenallee würden wir dann sicher auch noch einen Döner zum Mittag finden.

Zunächst fanden wir jedoch ganz andere Schätze, nämlich ein reichhaltiges und geschichtsträchtiges christliches Leben in unmittelbarer Umgebung der Baptistengemeinde. Eine Gasse führte zur Herrnhuter Brüdergemeine - also die ohne D vor dem E - die mit den Losungen. Wir sprachen zwei ältere Damen an, die gerade das Haus verließen. Sie baten uns herein und zeigten uns ihren Gottesdienstsaal. Es fehlte demnach nicht nur das D vor dem E sondern auch jeglicher religiöser Schmuck inklusive Kreuz - alles weiß und funktional.

Wenige hundert Meter weiter liefen wir an der evangelisch-reformierten Betlehemsgemeinde vorbei. Ermutigt durch die bisherigen Erfahrungen betätigten wir die Klinke. Sie gab nach. Auch hier wurden wir herzlich empfangen, und der Gemeindevorstand konnte unsere sehr speziellen Fragen zur theologischen Prägung und der Geschichte beantworten. Auch diese Gemeinde war durch den Zuzug der Böhmischen Brüder entstanden, hält heute noch Verbindungen nach Böhmen, aber auch zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Jan Hus stellt dort eine wichtige historische Schlüsselperson dar.

Anschließend hatten wir ein kleines Entscheidungsproblem wegen des Döners. So fanden wir uns schließlich in einer Pizzeria an der Sonnenallee wieder. Sehr lecker!