Die Sternsinger kamen in diesem Jahr aus der Diözese Eichstätt. Gegen elf klopften sie im Schloss Bellevue an. Ihnen wurde geöffnet und sie durften den Segensspruch 20*C+M+B+18 an die Tür schreiben.
Als ich kurz nach halb elf eintraf, war das Atrium des Präsidialamtes mit Kleinen und Großen gefüllt. Die Kleinen hatten stabile goldene Kronen auf den Köpfen und waren in lange bunte Umhänge gehüllt. Ich bahnte mir den Weg zum WC und machte dabei noch ein Gruppenfoto vor dem Weihnachtsbaum. Anschließend waren die gut 20 Presseleute verschwunden. Ich eilte ihnen nach und fand noch eine gute Bildposition vor dem Schloss.
20*C+M+B+18 Sternsinger der Diözese Eichstätt im Schloss Bellevue |
Vor wenigen Tagen war mir eher zufällig aufgefallen, dass die Buchstaben des CMB-Segens im letzten Jahr falsch herum an die Schloss-Tür geschrieben worden waren: 20*C+B+M+17. Ein Pressekollege stellte den lateinischen Segen "Christus mansionem benedicat" um und bemerkte, dass der Sinn auch mit CBM gegeben wäre. Beim Winterurlaub am Fuß von Schloss Neuschwanstein hatten wir gesehen, dass auch in katholischen Regionen kaum jemand die korrekte Schreibweise des CMB beherrscht. Eine besondere Vielfalt war bei der Setzung von Stern und Kreuzen zu entdecken.
Eva schreibt 20*C+M+B+18 an die Eingangstür von Schloss Bellevue |
Klopft an und es wird euch aufgetan!
Zunächst liefen die Kinder um den großen Weihnachtsbaum vor dem Schloss, bogen dann auf den Weg ein, den die Staatsgäste befahren und nahmen schließlich auf der Treppe ihre Positionen ein. Die Kronen glänzten in der Wintersonne. Es war kühl, aber nicht windig. Sterne aus Holz wurden justiert. Eva, Elisabeth und Jonas machten sich bereit für den großen Auftritt. Kurzes Zögern - Klopfen!
Sternsinger betreten das Schloss Bellevue |
Es folgten zwei weitere Strophen von "Seht ihr unsern Stern dort stehen". Dann durften die kleinen Gäste mit den goldenen Kronen das Schloss betreten. Wir nahmen einen anderen Weg und trafen die Sternsinger im großen Saal wieder. Zur plüschigen Bundesfahne hatten sich zwei Königsgruppen gesellt. Die Kinder mit den Blasinstrumenten standen am Fenster zum Garten. Als auch die begleitenden Eltern und Prälaten im Saal waren, kamen der Präsident und seine Gattin.
Gottes Segen ist das Wichtigste!
Neben mehreren Liedern gab es eine kurze Rede des Präsidenten, in der er sagte, dass der Segen Gottes das Wichtigste ist. Segen gab es viel an diesem Vormittag. Draußen an der Tür und im großen Saal. Den Abschluss bildete ein Segenslied zum gestrigen 62. Geburtstag von Frank-Walter Steinmeier.
60 Jahre, Indien und Kakao
Die Sternsinger besuchen den jeweils amtierenden Bundespräsidenten seit 1983 - damals noch Karl Carstens in der Villa Hammerschmidt (Bonn). Das "Dreikönigssingen" ist fast so alt wie Herr Steinmeier und dient der Sammlung von Spenden für Not leidende Kinder.
Sternsinger nehmen die Spende des Bundespräsidenten und seiner Gattin entgegen |
Kein Kinderbesuch ohne Kakao. Die Kleinen strömten in den Salon Luise und die Schlossdiener eilten ihnen mit den Kakao-Tabletts hinterher. Ich verließ den goldigen Schauplatz und machte noch ein Foto von der Schrift an der Tür.
Video:
Sternsinger aus der Diözese Eichstätt im Schloss Bellevue