Samstag, 4. April 2020

Johannes Hartl online aus dem Gebetshaus Augsburg

Links zu Videos von Johannes Hartl aus dem Gebetshaus Augsburg bekomme ich oft zugespielt. Heute habe ich mich erstmalig auf ein solches Video eingelassen.



Wenn mir liebe Freunde bisher einen Link zu Johannes Hartl übermittelt hatten, hatte ich relativ schnell draufgeklickt - insbesondere wenn per WhatsApp meine Antwortzeit evaluierbar war. Das Video selbst erlebte dann regelmäßig ein Absprungtiming, das unter einer Minute lag. Gründe waren das Erblicken der Laufzeit des Videos, die Einleitung mit Hebraismen gefüllten Sätzen und dieser an eine Badeanstalt erinnernde beige-graue Noppenhintergrund. Hebräisch finde ich zwar tendenziell ganz nett, aber doch bitte nicht mitten am Tag zwischen E-Mail-Check und dem Absprung zu McFit.

Nach drei Wochen ohne McFit und unzähligen E-Mail-Checks beschloss ich einen neuen Versuch mit Johannes Hartl. Schnell verzogen sich die Kinder in ihre Zimmer. Meine Frau war bereit zum Mitgucken. Gerade war wieder eine Einladung über Campus für Christus gekommen. Den Live-Stream hatten wir aber verpasst. Während Corona verliert man jegliches Zeitgefühl. Deshalb schauten wir auf dem YouTube-Kanal des Gebetshauses Augsburg nach. Der Kanal hat stattliche 43.500 Abonnenten und knapp 12 Millionen Videoaufrufe.

Zum Warmgucken schauten wir uns einen 90-Sekunden-Clip über professionelle Hilfe bei Psychosen an. Man brauchte schon strake Nerven für die Kombi aus gelbem Sessel und mittelalterlichem Schwarz-Weiß-Hintergrund mit großen roten Flecken. Ein leichter Touch von Tatortreiniger. Dann wagten wir uns an ein einstündiges Video mit dem Titel "Krisen bewältigen".

Das dunkel geblümte Sakko von Johannes Hartl kompensierte den beige-grauen Noppenhintergrund. Wir konzentrierten uns auf den katholischen Theologen und dessen Worte. Bald hatten sie das optische Ambiente überlagert. Was der Mann sagte, hatte Hand und Fuß, war gut strukturiert und wurde permanent per Flipchart illustriert. Die dargelegte Vorgehensweise im Umgang mit Krisen deckte sich mit unseren Erfahrungen. Er ging darauf ein, dass man an Krisen reifen oder zerbrechen könne.

Komfort, Kontrolle und Freiheit gehörten zwar zu unserem allgemeinen Erleben. Diese seien aber nicht selbstverständlich. Corona beispielsweise könne innerhalb weniger Momente alle drei Komponenten wegbrechen lassen. Und das sei auch gut so, weil Krisen die Persönlichkeit eines Menschen reifen lassen. Gott schaffe zwar selbst keine Krisen, aber er nutze diese zum Training von Menschen, die er anschließend für bestimmte Handlungen oder Positionen einsetzen möchte. Menschen, die Krisen erlebt haben und daran gereift seien, seien deutlich glücklicher als Menschen, die noch nie eine wirkliche Krise erlebt hätten.

Das Video war wirklich spannend und wurde deshalb wohl auch schon von 120.000 Leuten angesehen. Damit hat das Video Potenzial, als erstes die Schallmauer von einer Million zu durchbrechen. Es gibt auch ältere Videos mit sechsstelligen Zugriffszahlen, aber das Krisen-Video ist erst seit zwei Wochen online. Mal sehen, wann wir mal wieder den Kanal des Gebetshauses durchstöbern.