Sonntag, 6. Januar 2019

20*C+M+B+19 und der Segen für die Bundesregierung

Auch 2019 sind wieder die Sternsinger unterwegs. Kinder aus dem Bistum Trier besuchten heute den Bundespräsidenten im Schloss Bellevue.



Das Sternsingen startete bereits am 28. Dezember. Traditionell wird jedoch erst am 6. Januar der Bundespräsident besucht. Damit beginnt die offizielle Segnung der Bundesregierung zum Neuen Jahr. Die Tür am Schloss war bereits gesäubert worden. 20*C+M+B+18 hatte Wind und Wetter überdauert und konnte noch bei den letzten Anlässen des Jahres 2018 an der Eingangstür gelesen werden. Nun war Platz für Neues.

Die Kinder aus dem Bistum Trier waren sehr fit mit Texten, Gesang und der Schreibweise des CMB. CMB steht für Christus Mansionem Benedicat und bedeutet, dass Christus die Wohnung/Herberge segnen solle. Die Schreibweise ist etwas kompliziert, ergibt sich aber aus dem Leben von Jesus. Zwischen die Jahreszahl wird zunächst ein Stern als Erinnerung an den Stern von Bethlehem gesetzt. Dann folgen das C und das M und das B sowie der Rest der neuen Jahreszahl - alles getrennt mit drei Kreuzen, die die drei Kreuze von Golgatha symbolisieren: 20*C+M+B+19.

20*C+M+B+19 Sternsinger Bistum Trier Schloss Bellevue Bundespräsident
20*C+M+B+19 Sternsinger aus dem Bistum Trier im Schloss Bellevue
Das Sternsingen setzt auf den "Magiern aus dem Orient" (Matthäus 2) auf. Diese wurden im Laufe der Kirchengeschichte in drei Könige umfunktioniert. Gemäß der Geschenke, die sie für Jesus mitgebracht hatten, bekamen sie dann noch die Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Deshalb kleiden sich die Kinder in Samt und Zobelersatz. Auf den Köpfen tragen sie glänzende goldene Kronen. Das passt ja zum Schloss. Wer etwas spendet, bekommt den CMB-Segen an die Tür geschrieben.

Mit den Spendeneinnahmen, die sich in diesem Jahr auf knapp 50 Millionen Euro belaufen, werden 1.436 Projekte in 108 Ländern unterstützt. Fokus der Sternsinger aus Trier lag auf einem Hilfsprojekt für Kinder mit Behinderungen in Peru. Auch der Bundespräsident legte eine Spende ein. Zu diesem Zweck hatte ein Mädchen mit Königskostüm eine kleine goldene Schatztruhe umzuhängen.

Die Sternsinger binden regelmäßig Kinder mit Einschränkungen oder Down Syndrom in die Vorführungen ein. Im Schloss Bellevue wird das mit Wohlwollen aufgenommen. Der Bundespräsident ist nicht nur Mitglied einer sich als sozial bezeichnenden Partei, er lebt auch aktiv christliche Nächstenliebe und Fürsorge für Benachteiligte. Davon konnten wir uns kurz vor Weihnachten in der Wärmestube der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg überzeugen. Dort hatte er das protokollarische Timing um 20 Minuten überzogen, da er mit den Gästen der Wärmestube - zumeist Obdachlose - ins Plaudern geraten war.

Der königliche Besuch im Schloss zeigt aber auch, dass unsere Politiker Segen und Gebet brauchen. Das 20*C+M+B+19 an der Tür erinnert das ganze Jahr daran, immer mal wieder ein Gebet in die Führungsetagen der deutschen Politik zu senden. Morgen werden Sternsinger aus 27 Diözesen im Kanzleramt erscheinen. Am Dienstag besuchen Sternsinger aus ganz Europa das EU-Parlament in Brüssel. Fehlt jetzt nur noch eine weltweite Aktion mit Besuch bei der UNO.