Montag, 19. Februar 2018

Missbrauch ist kein Kavaliersdelikt

Sexueller und geistlicher Missbrauch unterscheiden sich höchstens durch Aspekte wie Körper und Alter. Täterprofile, Orte, Langzeitfolgen und Heilungsansätze sind vergleichbar.



Im gestrigen Gottesdienst wurde das Tabu-Thema "sexueller Missbrauch" angegangen. Dazu hatte Rick Warren seine Frau Kay und die Bestseller-Autorin Beth Moore eingeladen. Beide Frauen waren in der Kindheit davon betroffen und betreuen nun Menschen, die in ähnlichen Situationen stecken. Eine praktische Umsetzung von 2. Korinther 1, 3-4.

Vertrauenspersonen

Das Perfide an diesen Missbräuchen ist, dass sie oft in einer Umgebung geschehen, die per se als sicher gilt: zu Hause, bei der Verwandtschaft, bei familiären Freunden oder in Einrichtungen mit Vertrauensstatus.

Um Hilfe gebetene Vertrauenspersonen reagieren oft mit Schweigen, Bagatellisierung oder Vertuschung. Dadurch wird das Opfer isoliert und bisherige Vertrauenspersonen zu passiven Mittätern. Daraus erwächst ein Geflecht des Misstrauens.

Vertrauen zu Gott

Nicht selten schlägt das auf die Vertrauensbeziehung zu Gott durch. Jesus formuliert deshalb in Matthäus 18, 6 oder Markus 9, 42 oder Lukas 17, 1-2 (zusammengefasst): Solche Situationen werden zwar passieren, aber wehe den Personen, die bewirken, dass einer dieser Kleinen das Vertrauen verliert. Es wäre besser für den Täter, mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen zu werden.

Heilung nach Missbrauch?

Kay Warren und Beth Moore zeigten im Interview auf, dass Heilung möglich ist. Dazu gehörten unter anderem die Konsultation professioneller Seelsorger und eine Abgrenzung zu ehemaligen Vertrauenspersonen. Das Wort Nein sei ein wichtiger Schlüssel zur Heilung.

Hier das ins Deutsche übersetzte Video zur Interview-Predigt: