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Sonntag, 23. August 2015

Apostel-Petrus-Gemeinde im Märkischen Viertel

Die Apostel-Petrus-Gemeinde hat einen deutlichen Bezug zum Märkischen Viertel. Die Predigten haben Alltagsrelevanz und sind inhaltlich wertvoll. Der Lobpreis ist ebenfalls ansprechend. Gäste werden herzlich begrüßt und können nach dem Gottesdienst in der Cafeteria mit den Gemeindeleuten in Kontakt kommen. Die Altersstruktur ist gut durchmischt. 



Der Gottesdienst beginnt um 10:30 Uhr. Eine humane Zeit für Menschen aus einem der größten Neubaugebiete im Norden Berlins. Von Marzahn aus fährt man über Pankow knapp eine halbe Stunde zur APG, wie die Apostel-Petrus-Gemeinde im Märkischen Viertel von Insidern abgekürzt wird.

Die Begrüßung ist herzlich. Unsere Abordnung von sieben Leuten aus Marzahn füllt eine ganze Bankreihe. Pfarrer Swen Schönheit leitet den Gottesdienst mit dem Hinweis ein, dass heute Wolfgang Schulz - ein Mann aus der Wirtschaft - predige. Man wünsche in der APG solche Predigten, da sie mitten aus dem Leben gegriffen seien.

Wolfgang Schulz predigt über Matthäus 14, 22-33. Eine ermutigende und tiefe Predigt über die Begebenheit, wo Jesus auf dem Wasser geht und Petrus ihm entgegen gehen möchte.

Nach dem Gottesdienst reden wir noch kurz mit Pfarrer Swen Schönheit und bedanken uns für die wertvollen Impulse seines Buches "Menschen mit Format: Leiten lernen bei Jesus". Im benachbarten Gemeindecafé treffen wir neben vielen jungen Familien und Kaffee trinkenden älteren Damen auch den heutigen Referenten. Er und seine Familie haben eine lange Gemeindegeschichte hinter sich und wurden durch viele Höhen und Tiefen hindurch in ihrem Glauben gestärkt.

Die APG engagiert sich in ihrer Nachbarschaft, arbeitet eng mit dem CVJM zusammen und setzt sich aktiv für die geistliche Gemeindeerneuerung in der Evangelischen Kirche ein.

Vielen Dank für diese guten Erfahrungen und Gottes Segen!

Sonntag, 16. August 2015

Der Kaiser im französischen Dom

Bei anspruchsvoller Predigt und traditioneller Liturgie kann der Gottesdienst im Französischen Dom anonym besucht werden. Der Gendarmenmarkt lädt im Anschluss zum Verweilen in der City ein.



Auf den Stufen zur Französischen Friedrichstadtkirche - auch bekannt als Französischer Dom - sitzt ein Mann mit halb gefülltem Kaffeebecher: Cent- und Euromünzen. Wir betreten den ehrwürdig illuminierten Saal, schreiten durch die Bankreihen und nehmen in der zweiten Reihe Platz.

Um 11:00 Uhr beginnt der Gottesdienst nach französisch reformierter Ordnung in deutscher Sprache. Wir sind gespannt. Parallel wird ein Kindergottesdienst angeboten, dessen Bedarf sich uns nicht wirklich erschließt. Der Saal würde mehreren unangemeldet herein strömenden Reisegruppen ausreichend Platz bieten.

Die Liturgie betont mehrfach die französisch reformierte Ordnung. Wir machen mit, was Alle machen und fallen somit nicht weiter auf. Orgelmusik und alt bekannte Kirchenlieder lassen uns in altkirchlich reformierte Anbetung fallen. Dann erscheint der Kaiser: Pfarrer Dr. J. Kaiser, der die heutige Predigt halten wird.

Es geht um die zehn Jungfrauen aus Matthäus 25, 1-13. Die Predigt ist nach allen Regeln der Kunst aufgebaut, entfaltet den Spannungsbogen und gipfelt in einer umsetzbaren Pointe. Der Doktor überrascht uns mit theologischem Tiefgang und Alltagsbezug. Sehr gut!

Anschließend bedanken wir uns und verlassen die Kirche über die Treppe mit dem Kaffeebecher-Mann.

Was macht man nun mit dem angebrochenen Vormittag? Wir entscheiden uns für eine Besichtigung der Bundestagsausstellung im Deutschen Dom. Der Eintritt ist frei. Die Stufen in Richtung Kuppel müssen wir jedoch zu Fuß zurücklegen. Zwischendurch testen wir Stühle in Reichstagsblau, suchen uns gegenseitig in den verwinkelten Gängen und Etagen, stehen vor verschlossener Tür zur Kuppel oder lernen die jüngste deutsche Geschichte rückwärts kennen.

Nach so viel Aktionismus ist ein deftiges Mittagessen angesagt. Pizza am Engelsbecken: gemütlich, preiswert und empfehlenswert. Als wir zur Verdauung um die traurige Erscheinung der benachbarten Michaelkirche spazieren, können wir den Schmerz der Flüchtlinge nachempfinden, den diese wegen des Verlustes ihrer Heimat und ihrer Wurzeln durchleiden.

Samstag, 1. August 2015

Schiffsgottesdienst im Regierungsviertel

Die Stadtmission veranstaltet einmal im Monat einen Schiffsgottesdienst im Regierungsviertel. Die Teams wechseln sich ab, so dass für jede Altersgruppe etwas dabei ist. Anschließend besteht die Möglichkeit einer kleinen Rundfahrt.



Wie abgefahren ist das denn? Die Berliner Stadtmission veranstaltet je nach Wetterlage einmal im Monat einen Schiffsgottesdienst im Regierungsviertel. Zwischen Reichstag und Bundeskanzleramt liegt ein Ausflugsdampfer und wartet um 11:00 Uhr auf Gottesdienstbesucher.

Man sitzt an den festgeschraubten Tischen und kann vorab Cappuccino, Kaffee, Eis oder Würstchen bestellen. Genau das Richtige für den pensionierten Gottesdienstbesucher. Das Durchschnittsalter schätzten wir auf sechzig.

Dennoch war die Predigt auf alle Altersgruppen zugeschnitten, wurde von einer Kanadierin auf Deutsch gehalten und simultan in Gebärdensprache übersetzt. Einige Jugendliche begleiteten die Predigt als Seeräuber verkleidet und fanden letztlich in einer Truhe ihren kostbarsten Schatz: Jesus! Auch die Lieder waren zeitgemäß und bekannt.

Da wir die Rundfahrt für sieben Euro gebucht hatten, blieb noch Gelegenheit zur Diskussion über die Predigt. Die Kanadierin setzte sich einige Momente zu uns und wechselte dann regelmäßig die Plätze, um mit möglichst allen Gästen ins Gespräch zu kommen.

Eine witzige und empfehlenswerte Art des Gottesdienstes. Es ist einerseits inhaltlich tiefgründig, aber auch niederschwellig genug für Leute, die am Glauben interessiert sind. Das Gottesdienstprogramm wird wechselnd von unterschiedlichen Pastoren der Stadtmission gestaltet. Somit ist für bwechslung gesorgt, wenn man mehrmals dieses Angebot wahrnehmen möchte.

Freitag, 17. Juli 2015

Gottesdienst-Marathon von Marzahn bis Friedrichshain

Einen wahren Gottesdienst-Marathon hatten wir bereits im Mai absolviert. Drei Gottesdienste an einem Tag und so unterschiedlich, wie man es sich nur vorstellen kann:



Es begann um 10:00 Uhr in der katholischen Kirche "Maria, Königin des Friedens" in der Biesdorfer Oberfeldstraße. Bereits an der Parkplatzsituation war festzustellen, dass es voll werden könnte. Diese Kirche war uns kurz vorher von einem evangelischen Gemeindepädagogen empfohlen worden, der mit seiner katholischen Frau öfter mal hier zu Gast ist. Als wir den großen Saal betraten, waren schon fast alle Plätze besetzt - geschätzt 200 Menschen. Die Besucher deckten alle Altersgruppen ab und bewegten sich zwischen alteingesessenem Biesdorfer bis hin zum Wahlmarzahner aus Vietnam.

Die Predigt war kurz und sehr auf den Alltag bezogen, ohne jedoch den klaren Blick auf Jesus zu verlieren. Da wir in der letzten Bank saßen, konnten wir uns während der umfangreichen Liturgie an den Handlungen der anderen Besucher orientieren und fielen deshalb nicht weiter auf.

Der Priester mit polnischen Wurzeln hatte offensichtlich einen sehr guten Draht zur Gemeinde. Jugendliche schenkten ihm zum Geburtstag eine Volxbibel und auch Erwachsene dankten ihm in diesem Gottesdienst. Er selbst wurde bei den Ansagen gar nicht mehr fertig mit Dankesworten für jeden noch so unbeachteten Dienst, die im Dank an den Elektriker für die Reparatur der Lampen gipfelte. Das gefiel uns sehr gut! Anschließend lud er die Gemeinde zur gemeinsamen Geburtstagsfeier im Kirchengarten ein. Der Priester und seine Gemeinde - ein starkes Team!

Vor dem nächsten Gottesdienst hatten wir noch etwas Zeit, die wir bei McDonalds verbrachten.

Punkt 14:00 Uhr trafen wir dann im Gewerbegebiet nahe des UKB (Unfallkrankenhaus Berlin) ein. "Wir haben die Uhr. Afrikaner haben die Zeit", war mein Spruch in dem Bewusstsein, dass der Gottesdienst der CFT Berlin-Marzahn (Christ Faith Tabernacle) nicht wirklich Punkt Zwei anfangen wird. Und tatsächlich: In der unteren Etage saßen einige Schwarze mit Krawatte um einen Tisch und beschäftigten sich offensichtlich mit Bibel und Gebet. Im Obergeschoss liefen einige Frauen mit Kindern umher. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und zu eleganten Stühlen begleitet. Dort setzten wir uns und warteten. Immer wieder kamen äußerst herzlich grüßende Menschen mit afrikanischer Zuwanderungsgeschichte an unsere Stuhlreihe und grüßten oder fragten nach unserem Wohlergehen. Wir bekamen ein Blatt zur Kontaktaufnahme und umfangreiches Informationsmaterial in die Hand gedrückt.

Nach etwa einer halben Stunde begann der Gottesdienst mit starkem Lobpreis, wie man ihn von Gospelchören her kennt. Danach trat ein Pastor auf und redete soweit ich mich erinnere über den Hebräerbrief und Liebe. Nach gefühlten neunzig Minuten erregt und mit hoher Lautstärke ins Mikrofon gesprochener Predigt auf Englisch mit afrikanischem Akzent, war unsere Auffassungsfähigkeit sehr erschöpft. Umso mehr freuten wir uns dann über den getanzten Lobpreis mit Segnungszeit. Jakobus 5, 14 (Salbung mit Öl durch die Ältesten) wurde dabei sehr überschwänglich eingesetzt und verfehlte seine Wirkung nicht. Die Gottesdienstbesucher tanzten in Scharen nach vorne und wurden in einer besonderen Weise berührt. Auch wir hatten in dieser Zeit bei geschlossenen Augen interessante Eingebungen.

Am Ende wurden wir wieder von mehreren Gemeindemitgliedern begrüßt und gesegnet. Der Pastor reichte uns die komplett ölige Hand (Jakobus 5,14). Dann gingen wir tief bewegt nach draußen.

Es blieb wenig Zeit, um bis 18:00 Uhr bei ICF Friedrichshain zu sein. Als wir dort eintrafen, war schon alles dunkel. Ja, dunkel - wegen der besonderen Atmosphäre. Weil es so dunkel war, hatten wir etwas die Orientierung verloren, wurden jedoch von einer freundlichen jungen Dame abgefangen und in den Gottesdienstsaal gelotst. Auf der linken Seite konnten wir die Umrisse zusammengeklappter Stühle entdecken und griffen uns diese. Wir pirschten uns an der Theke vorbei und fanden sogar noch die vier benötigten Plätze. Im Rampenlicht stand Pastor Tino Dross. Seine Predigt war modern, locker, nicht ganz kurz und theologisch an einigen Stellen nachjustierbar. Das muss an seiner frischen Ausbildung gelegen haben.

Der Lobpreis war super! Nach dem Gottesdienst wurden wir interessiert angesprochen und nach unseren Gemeindeerfahrungen und unserem Anliegen des Besuches gefragt. Was die Integrationsfähigkeit von ICF Friedrichshain betrifft: 100 Punkte! Nur dass eine so hohe Konzentration von alleinstehenden jungen Erwachsenen zu verzeichnen war, dass man sich als Teenager oder Erwachsener ab 35 etwas exotisch vorkam.

Dieser Tag hatte gezeigt, welche Vielfalt in der christlichen Szene der Stadt herrscht. Für jeden Geschmack und Bedarf ist etwas dabei.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Der Church Checker ist wieder unterwegs

Liebe Leser,

die Neuorientierung nach vielen Jahren intensiver Gemeindearbeit bietet die Chance, wieder mit offenen Augen durch die christliche Landschaft der Stadt zu gehen. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir Gemeinden und Kirchen in Berlin und Umgebung besuchen und über unsere Erfahrungen berichten.

Besonderes Augenmerk gilt der Predigt, den Kinder- und Jugendangeboten sowie der Willkommenskultur:

Kann der Besucher Impulse für seinen Alltag mitnehmen?
Wird der Besucher wahrgenommen?
Wird der Besucher integriert?

Wir sind gespannt!

LG vom Church Checker